Frust im Forscherparadies
DIE ZEIT online, 07.5.2008
Kein Vertrauen mehr in die Politik: Amerikas Forscher sind frustriert und wettern gegen Washington. Die Vorwürfe im Einzelnen
Kein Geld für Grundlagenforschung
Zwar hob Bush den Forschungsetat jedes Jahr an, doch die Wissenschaftler kritisieren die Verteilung der Mittel. Während der Löwenanteil in die Töpfe der Sicherheits- und Militärforschung wanderte, bleiben riesige Forschungsprojekte auf der Strecke. Vor allem die Physiker klagen: Der Irakkrieg fresse der Grundlagenforschung das Geld weg. So bekamen die Wissenschaftler am Teilchenforschungszentrum Fermilab in Illinois dieses Jahr satte 43 Millionen Dollar weniger als noch 2007. Nun bangen die rund 2200
Kein Geld für Grundlagenforschung
Zwar hob Bush den Forschungsetat jedes Jahr an, doch die Wissenschaftler kritisieren die Verteilung der Mittel. Während der Löwenanteil in die Töpfe der Sicherheits- und Militärforschung wanderte, bleiben riesige Forschungsprojekte auf der Strecke. Vor allem die Physiker klagen: Der Irakkrieg fresse der Grundlagenforschung das Geld weg. So bekamen die Wissenschaftler am Teilchenforschungszentrum Fermilab in Illinois dieses Jahr satte 43 Millionen Dollar weniger als noch 2007. Nun bangen die rund 2200
Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Bis zu 10 Prozent drohe die Entlassung, fürchten die Teilchenphysiker. Auch von den jährlichen 2300 Stellen für Gastwissenschaftler dürften einige wegfallen.
Bushs Sparkurs kommt auch im Ausland schlecht an. Für 2008 haben die USA jegliche Geldmittel für das internationale Energieforschungs-Projekt ITER gestrichen. Erst vor drei Jahren hatten sie zugesagt, das Milliarden-Unternehmen zur Erbauung eines Kernfusionsreaktors zu unterstützen.
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Bushs Sparkurs kommt auch im Ausland schlecht an. Für 2008 haben die USA jegliche Geldmittel für das internationale Energieforschungs-Projekt ITER gestrichen. Erst vor drei Jahren hatten sie zugesagt, das Milliarden-Unternehmen zur Erbauung eines Kernfusionsreaktors zu unterstützen.
Pressefreiheit nützt nur, wenn es unbequeme Journalisten gibt.
(Gerhard Kocher, Schweizer Politologe)