Endlager Meeresgrund

Handelsblatt, 08.5.2008

Foto Im Südchinesischen Meer testen Forscher, welche Gefahren unterseeische Kohlendioxid-Speicher bergen könnten

Raus aus der Luft, rein ins Meer: Um die Kohlendioxid-Belastung in der Atmosphäre zu verringern, denken Wissenschaftler und Energiekonzerne darüber nach, das Treibhausgas aus der Abluft von Kraftwerken zu trennen, zu verflüssigen und im Meer zu versenken. Derzeit gibt es hierzu drei Ideen: das Kohlendioxid im Wasser aufzulösen, es in tiefe Wasserschichten zu pumpen oder es in den Meeresboden zu pressen.
    Die beiden Ersteren haben sich bereits als umweltschädlich entpuppt. Kohlendioxid (CO2) senkt den pHWert des Wassers, das heißt, es wird saurer. Kalk bildende Organismen
wie Korallen, Schnecken und Mikroorganismen mit Gehäusen im Plankton geraten dadurch in Lebensgefahr. Bleibt noch der Meeresboden. Wie sich ein CO2-Depot dort auf die Meeresumwelt auswirken könnte, hat jetzt ein deutsch-japanisches Wissenschaftlerteam vom Forschungsschiff "Sonne" aus im Südchinesischen Meer untersucht.
    "Wir brauchen eine Vorstellung, was passiert, wenn wir großflächig CO2 im Sediment einlagern, und was im Fall einer Leckage geschieht", sagt Fahrtleiter Gregor Rehder vom Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW). "Wo bleibt dann das CO2?
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Pressefreiheit nützt nur, wenn es unbequeme Journalisten gibt.
(Gerhard Kocher, Schweizer Politologe)